Prothesen
Als Prothese wird der Ersatz von Gliedmaßen bezeichnet. Eine prothetische Hilfsmittelversorgung wird dann in Betracht gezogen, wenn beispielweise aufgrund eines Unfalls oder bedingt durch eine medizinische Erkrankung, keine Möglichkeit besteht die Gliedmaßen zu erhalten. Während es mit den ersten Prothesen kaum möglich gewesen ist, Funktionen des ursprünglichen Körperteils zu ersetzen, ist es heutzutage durch den innovativen technischen Fortschritt der letzten Jahre möglich, mit einer Prothese diese Funktionen wieder auszuführen. Unter anderem werden hierfür mikroprozessorgesteuerten Arm- und Beinprothesen genutzt, die komplexe Bewegungen im Alltag und im Beruf ausführen können und mit denen es sogar möglich ist, an sportlichen Aktivitäten teilzunehmen, wie dem Fahrrad fahren, klettern (bouldern), zu wandern oder auch Motorrad zu fahren.
In unserer Abteilung „Prothetik“ werden neueste technische Innovationen und ausschließlich hochwertige Materialien verwendet. Durch die Zusammenarbeit mit namhaften Herstellern von orthopädischen Passteilen sind wir in der Lage, individuelle prothetische Hilfsmittel zu fertigen.
Einer der wichtigsten Aspekte bei der prothetischen Hilfsmittelversorgung ist der interdisziplinäre Austausch zwischen dem Patienten, den behandelnden Ärzten, den Physiotherapeuten, den Psychotherapeuten, der Rehabilitationseinrichtungen und dem Hilfsmitteldienstleister.
Es ist unerlässlich, dass sich der/ die Betroffene mit der Situation auch psychisch auseinandersetzt, da eine Amputation nichts alltägliches ist. Sobald die "neue" Situation vom Patienten sachlich erfasst und vor allem auch psychisch verkraftet wurde, kann ein entsprechender Therapieplan zur schnellstmöglichen Genesung aufgestellt werden.
Hinzu kommt, dass unsere Experten jahrelange Erfahrung haben und regelmäßig an Fort- und Weiterbildungen teilnehmen, um so Prothesen zu fertigen, die bei höchster Funktionalität nur ein minimales Gewicht aufweisen und gleichzeitig einen hohen Tragekomfort sowie farblich moderne Aspekte und Ihre (Wunsch)Motive miteinander verbinden.
Hand- und Armprothesen
Lebensqualität ist in jedem Alter ein hohes Gut und für uns alle sehr wichtig.
Wir haben immer die höchsten Ansprüche an uns selbst. Wir sehen es als Herausforderung an, dass Kunden mit unseren Hand- und Armprothesen nicht "nur" versorgt sind, sondern das wir durch unsere Fachkenntnisse, durch Nutzung neuester technischer Innovationen sowie die Verwendung absoluter High-Tech-Materialien, Ihnen ein gesteigertes Wohlbefinden im Alltag, im Beruf, bei sportlichen Aktivitäten sowie in der Freizeitgestaltung ermöglichen können. Insbesondere ist das bei der Hilfsmittelversorgung von Kindern ein sehr wichtiger Aspekt.
Finger- und Teilhandprothesen werden aus hochwertigem Silikon nach Amputation im Fingergrundgelenk- und Mittelhandbereich gefertigt.
Sie bieten einen funktionellen Ersatz mit passiver Funktion wie beispielsweise den Gegenhalt beim Ergreifen von Gegenständen. Um die Funktionalität zu gewährleisten, ist eine individuelle Schaftgestaltung und damit die optimale Passform des Silikonschaftes Grundvoraussetzung.
Die Prothese wird ohne störende Verschlüsse am Stumpf fixiert, was ein problemloses An- und Ausziehen ermöglicht.
Dünn auslaufende Ränder, individuelle Fingernagelgestaltung und pflegeleichtes Material bieten ein Höchstmaß an Tragekomfort.
Unterarm-Prothesen werden grundsätzlich nach der Bauart in passive und aktive Prothesen unterteilt.
Passive Unterarmprothesen werden zur Wiederherstellung des äußeren Erscheinungsbildes getragen und in der Regel von Patienten bevorzugt, da sehr häufig die Optik der Prothese für die Betroffenen ein entscheidender Aspekt ist. Die Funktionalität ist allerdings auf ein einfaches Gegenhalten beschränkt.
Bei aktiven Unterarmprothesen, auch Eigenkraftprothesen genannt, steht die Funktion im Vordergrund. Solche Prothesen lassen das Öffnen und Schließen der Prothesenhand über sogenannte Kraftzugbandagen zu.
Myoelektrische Unterarmprothesen sind Fremdkraftprothesen. Bei jeder Kontraktion des Muskels entsteht auf der Haut eine elektrische Spannung, die über Sensoren zum Steuern der Prothesenhand genutzt wird.
Oberarm-Prothesen werden grundsätzlich nach der Bauart in passive und aktive Prothesen unterteilt.
Passive Oberarmprothesen werden zur Wiederherstellung des äußeren Erscheinungsbildes getragen und von Patienten aufgrund ihrer Optik oft bevorzugt. Die Funktionalität ist allerdings auf ein einfaches Gegenhalten beschränkt.
Bei aktiven Oberarmprothesen (Eigenkraftprothesen) steht wieder die Funktion im Vordergrund. Diese Oberarmprothesen lassen das Öffnen und Schließen der Prothesenhand über Kraftzugbandagen zu.
Bei myoelektrischen Oberarmprothesen handelt es sich um Fremdkraftprothesen. Bei jeder Kontraktion des Muskels entsteht auf der Haut eine elektrische Spannung, die über Sensoren zum Steuern der Prothesenhand oder des Ellbogengelenkes genutzt wird.
Fuß- und Beinprothesen
Genauso bilden auch Unterschenkel-Prothesen einen funktionellen und kosmetischen Ersatz nach einer Amputation in diesem Bereich. Bei Unterschenkel-Amputationen können verschiedene Prothesenkonstruktionen genutzt werden.
Grundsätzlich unterscheidet man die Unterschenkel- Kurzprothese von der konventionellen Prothese mit Oberschenkelhülse und seitlichen Gelenkschienen, deren Bedeutung durch moderne Techniken zurückgegangen ist.
Durch Nutzung verschiedensten Schafttechniken, wie beispielsweise Silikon-Liner, suprakondylär, Vakuumsysteme oder ähnliches und einer großen Auswahl an Prothesen-Passteilen (Stoßdämpfersysteme, Geriatrie- oder Carbon-Fußpassteile) ist das Team der Orthopädie-Technik in der Lage, individuelle Lösungen für das Wohlbefinden unserer Kunden zu finden.
Auch die Knie-Exartikulations-Prothese dient als funktioneller und kosmetischer Ersatz nach Exartikulation, also nach der Amputation des Unterschenkels (ohne Knochendurchtrennung), oder nach Amputation aufgrund angeborener Fehlbildung im Bereich des Kniegelenks.
Im Gegensatz zur Oberschenkelamputation ist der Knie-Exartikulations-Stumpf voll belastbar. Anders als bei Unterschenkelprothesen ist hier der Einsatz eines künstlichen Kniegelenks erforderlich.
Die Produktpalette der Prothesen-Kniegelenke reicht heutzutage vom herkömmlichen gesperrtem Kniegelenks bis hin zum elektronischen "High-Tech"-Kniegelenk-System.
Wie im Grunde alle Prothesen, bilden auch Oberschenkelprothesen einen funktionellen (sitzen, stehen, gehen) und kosmetischen Ersatz nach einer Amputation im Bereich des Oberschenkels. Es gibt etliche Möglichkeiten in der Versorgung bei Oberschenkelprothesen. Aus diesem Grund erhalten unsere Kunden einen ausführlichen und komplexen Überblick und Einblick, in die verschiedenen Versorgungsmöglichkeiten.
In mehreren persönlichen Beratungsgesprächen bekommen die Betroffenen stets die Gelegenheit einer praxisnahen Erprobung, durch Nutzung sogenannter Probeschäfte, der eventuell zukünftigen Prothesenversorgung.
Unsere Orthopädie-Techniker sind immer bemüht, für all Ihre Bedürfnisse individuelle Lösungen zu finden, um so Ihr Wohlbefinden zu steigern.
Fußprothesen bilden den funktionellen und kosmetischen Ersatz nach Amputation bzw. Exartikulation im gesamten Fußbereich bzw. des Knöchelbereichs.
Im Bereich der Fußprothesen gibt es knöchelfreie und knöchelübergreifende Prothesen. Die Auswahl des Prothesensystems wird nach der Amputationshöhe /-linie bestimmt. Bei knöchelfreie Prothesen können bei Amputationen nach Chopart oder Lisfranc erstellt werden.
Bei diesen Amputationstechniken bleibt das obere Sprunggelenk erhalten und somit auch die biomechanischen Eigenschaften des Gehens und Stehens. Anders ist es bei knöchelübergreifende Prothesen, hierbei müssen bei Amputationen nach Pirogoff und Syme durchgeführt werden. Bei diesen Fußstümpfen ist weder das obere noch das untere Sprunggelenk erhalten, sodass eine zusätzliche Fixierung am Unterschenkel unumgänglich ist.
Orthoprothesen werden hauptsächlich bei Patienten mit angeborenen Fehlbildungen (Dysmelien) an der unteren Extremität eingesetzt. Die Orthoprothese soll zum einen die Längendifferenz des betroffenen Beines auszugleichen und gleichzeitig die Extremität korrigierend stützen. Das Hilfsmittel ist also zugleich eine Prothese (Ausgleich der Längendifferenz) und eine Orthese (Korrektur- und Stützfunktion). Je nach Indikation werden die einzelnen Elemente einer Orthoprothese geplant und mithilfe der zahlreichen Knie- und Knöchelgelenkkonstruktionen sowie eines ausgewählten Prothesen-Fuß-Passteils zusammengestellt. Bei jeder Versorgung wird das Hilfsmittel über ein zuvor erstelltes Gipsmodell gefertigt, welches aus der Maßnahme und dem Gipsabdruck des betroffenen Beines hervorgeht.
Amputation ... wie bereite ich mich darauf vor? ... was passiert bei der Amputation? ... wie geht's danach weiter?
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